Heliumventil bei Taucheruhren

Das Heliumventil bei Taucheruhren hat eine wichtige Funktion für Berufstaucher, insbesondere für Sättigungstaucher, die in großen Tiefen arbeiten und längere Zeit in Druckkammern verbringen.

Funktion des Heliumventils

Während des Aufenthalts in einer Druckkammer oder in großen Tiefen atmen Taucher ein spezielles Atemgasgemisch, das oft Helium enthält. Helium-Moleküle sind extrem klein und können mit der Zeit durch Dichtungen in das Uhrengehäuse eindringen.

Beim Auftauchen und der anschließenden Dekompression kann dieses Helium nicht schnell genug aus der Uhr entweichen, wodurch im Inneren der Uhr ein Überdruck entsteht. Dies kann dazu führen, dass das Uhrglas herausgesprengt wird.

Das Heliumventil ist eine Sicherheitsmaßnahme:

  • Es erlaubt dem Helium, während der Dekompression kontrolliert aus der Uhr zu entweichen.
  • Dadurch wird ein Überdruck vermieden, und die Uhr bleibt unbeschädigt.

Braucht jeder Taucher eine Uhr mit Heliumventil?

Nein. Das Heliumventil ist nur für Sättigungstaucher relevant, die lange Zeit unter hohem Druck arbeiten. Freizeit- oder Sporttaucher, die mit normalen Druckluftflaschen tauchen, benötigen kein Heliumventil, da sie nicht mit Helium in Berührung kommen.

Bekannte Uhren mit Helimventil

Sättigungstaucher

Sättigungstauchen wird eingesetzt, wenn Arbeiten in Tiefen von über 50 Metern durchgeführt werden müssen, z. B.:

  • Bei Offshore-Arbeiten (z. B. Wartung von Ölplattformen oder Pipelines).
  • In der Tiefseeforschung.
  • Bei komplexen Bergungsmissionen.

Da der menschliche Körper unter hohem Druck zunehmend Gase (z. B. Stickstoff oder Helium) ins Gewebe aufnimmt, würden normale Sporttaucher nach einem langen Tauchgang extrem lange Dekompressionszeiten benötigen, um sicher an die Oberfläche zurückzukehren.

Beim Sättigungstauchen wird stattdessen eine andere Strategie genutzt:

  1. Längere Aufenthalte in Druckkammern: Taucher leben und arbeiten über Tage oder Wochen in einer Druckkammer, die den gleichen Druck wie die Tiefe hat, in der sie tauchen. Dadurch sättigt sich ihr Körper mit den Atemgasen.
  2. Verwendung von Helium-Mischungen: Da Stickstoff in großen Tiefen narkotisch wirkt, atmen Sättigungstaucher oft ein Helium-Sauerstoff-Gemisch (Heliox).
  3. Arbeiten in Schichten: Sie verlassen die Kammer in einer Taucherglocke, erledigen ihre Arbeit unter Wasser und kehren dann zurück.
  4. Eine einzige lange Dekompression: Erst nach Ende der gesamten Arbeitsperiode (oft nach mehreren Wochen) wird der Druck in der Kammer langsam über viele Stunden oder Tage reduziert, um die Gefahr einer Dekompressionskrankheit zu vermeiden.

Warum ist das wichtig für Taucheruhren?

Da Helium durch die Dichtungen in die Uhr eindringen kann, aber nicht schnell genug entweicht, würde der Überdruck das Uhrglas heraussprengen. Ein Heliumventil ermöglicht es, das Gas sicher abzulassen.

Sättigungstauchen ist also eine Hochsicherheits-Technik für extreme Tiefen und erfordert spezialisierte Ausrüstung sowie ein intensives Training.

Links zum Thema Heliumventil bei Taucheruhren